
83digDM+30digNE+28digKE
12. Fazit
12. Fazit:
Wenn Meßwerte deutlich von einer heutigen Theorie abweichen, sollte man den Fehler
nicht einfach den Vorfahren zuschreiben, die Theorie sollte noch einmal auf den
Prüfstand. In der 'Drei Ellen Hypothese' liegen die meisten errechneten Längenwerte
dichter an den Meßwerten von Unger als in der bisherigen Theorie von Eckhard Unger.
Die Hersteller des Barrens arbeiteten sehr genau. Bei der Anordnung der Kerben gibt es
keine Ungenauigkeiten von zwei oder gar drei Millimetern.
Aus der 64er Teilung des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle lässt sich die Nippur Elle
nicht ableiten ! Die Strecken 1-2 und 4-5 zeigen nicht vier Digiti der Nippur Elle, sondern
fünf Digiti des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle. Daher kann die Strecke 3-4-5 auch
nicht die Pygme der Nippur Elle darstellen. Die Strecke 6-7 zeigt auch nicht drei Digiti
der Nippur Elle, sondern vier Digiti des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle. Die Strecke
0-1 zeigt auch keine halbe Nippur Elle. Nur zusammen mit der Strecke 1-2 erkennt man
zwanzig Digiti der kleinen Kupferstab Elle. Dass der dingliche Maßstab der Nippur Elle
vier mal den Fuß der Nippur Elle darstellen soll, kann daher auch nicht stimmen.
Bestätigt werden kann, dass die Strecken 1-2-3-4 und 2-3-4-5 die Länge der Nippur Elle
zeigen. Die Strecke 1-2-3 stellt den Fuß der Nippur Elle dar und die Strecke 4-5-6-7 zeigt
neunzehn Digiti der Nippur Elle.
Beim Vergleich dieser drei Ellen bekommen die später angebrachten Kerben (5) und (6)
nun erstmals beide eine praktische Bedeutung: Die Nippur Elle (30 digNE) plus 4 digDM
sind etwa die kleine Kupferstab Elle (28 digKE) plus 9 digDM sind etwa der grosse Fuß
des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle (43 digDM).
Viele antike dingliche Maßstäbe waren zu Eckhard Unger's Zeiten noch nicht bekannt.
Er konnte auch nicht wissen, dass sich praktisch alle vormetrischen Maße von der
Nippur Elle ableiten lassen können. Dass er auf dem Kupferbarren die Nippur Elle und
ihren Fuß erkannte, bleibt aber weiter eine seiner bedeutensten metrologischen und
archäologischen Leistungen.
Die kleine Kupferstab Elle hat etwa die Länge der ägyptischen Handelselle
und sie ist an der Strecke 2-3-4 des dinglichen Maßstabs abgreifbar.
Wie die ägyptischen Ellen hat sie auch eine 13 Digiti plus 15 Digiti Teilung.
Mit Hilfe des Satzes von Euklid und des Höhensatzes kann man bei der
kleinen Kupferstab Elle über die 13 Digiti plus 15 Digiti Teilung und bei der
Nippur Elle über die 16 Digiti plus 14 Digiti Teilung annähernd rechte Winkel
ermitteln, die für Flächenmessungen genutzt werden konnten.
Die kleine Kupferstab Elle war für den Handel mit Mesopotamien so wichtig,
dass nur sie auf dem dinglichen Maßstab der Nippur Elle abgebildet wurde,
aber noch keine 28 teilige ägyptische Königselle.
Bereits zur Nutzungszeit des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle hatten die
Ägypter eine eigenständige Elle, die der Nippur Elle ebenbürtig ist.
Zur Herleitung der alten Ägyptischen Königselle (B1) muss man keine Nippur
Elle (A1) verwenden, es kann hierzu auch die kleine Kupferstab Elle
(= ägyptische Handelselle) genutzt werden.
(9² + 9²)Wurzel / 11 = 1,15708 --> 1,15708 x 45,20361 cm = 52,30437 cm.
Die Strecke 1-2-3-4-5-6 hat die Länge von 48 digDM. Dies ist etwa die Länge des Maßes
von Abydos. Wenn diese Strecke in 30 gleichlange Teile gegliedert wird, besteht die
Strecke 1-2-3 aus 13 Teilen und die Strecke 3-4-5-6 aus 17 Teilen.
Bei einer Verdopplung der Teilung besteht die Strecke 1-2-3 aus 26 Digiti der grossen
Kupferstab Elle (digGE) und die Strecke 3-4-5-6 aus 34 digGE und die Strecke 5-6 hat
dann genau 5 digGE. Die Strecke 0-1 hat hier etwa 24 digGE.
Erst mit dem späteren Anbringen der Kerben (5) und (6) konnten die grosse Kupferstab
Elle und ihre 1/12tel Teilung (60 digGE / 5 digGE) vom dinglichen Maßstab abgegriffen
werden. Diese später angebrachte Elle zeigt somit ein Element ägyptischer Ellen (13er
Fuß-Teilung) und Elemente mesopotamischer Ellen (dreiziger bzw. sechziger Ellen-
Teilung und die 1/12tel Teilung). Nach dieser Sichtweise waren die später angebrachten
Kerben (5) und (6) höchstwahrscheinlich nur Elemente der grossen Kupferstab Elle und
die Strecke 4-5 ist nur zufällig etwa 5 digDM lang und die Strecke 2-3-4-5 ist auch nur
zufällig etwa 39 digDM lang, also die Länge der Nippur Elle#2.
Die Nippur Elle, die kleine Kupferstab Elle und die grosse Kupferstab Elle lassen sich
untereinuntereinander durch genaue Zahlenverhältnisse umrechnen.
Es könnte auch eine Verbindung zum Gudea Fuß (ideal) geben. Wie bereits bekannt ist,
wollte Gudea von Lagash den ursprünglich 16 Digiti Fuß in ein System von 100 Digiti
überführen(Q#05). Zwar geht man davon aus, dass der Gudea Fuß (ideal) in 16 Digiti
geteilt wurde, aber dieser Fuß ist etwa 20/83stel des dinglichen Maßstabs der Nippur
Elle lang. Zweimal der Gudea Fuß (ideal) sind in etwa die Strecke 0-1-2-3 und fünfmal
der Gudea Fuß (ideal) wären dann in etwa 100 digDM.
Die vom Ingenieur Alexander Thom beschriebenen Durchmesser der megalithischen
Steinringe lassen sich nicht nur mit seinem ermittelten Megalithischen Yard ausmessen.
In die beschriebenen Durchmesser der megalithischen Steinringe passen auch Vielfache
des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle. Der Variationskoeffizient und die Standardab-
weichung liegen innerhalb der von Alexander Thom ermittelten Toleranzgrenzen.
Danach sind 4 Megalithische Yards genau 3 dingliche Maßstäbe der Nippur Elle
( 4 MY = 3 DM ). Ein Megalithisches Yard ist dann genau 82,7625 Zentimeter lang.
Der Umrechnungsschlüssel zwischen Nippur Elle, dinglichen Maßstab der Nippur Elle
und Megalithischen Yard beträgt: 83 NE = 39 DM = 52 MY (= 4303,65 cm). Nach diesen
Umrechnungsschlüssel hat das Megalithische Yard nicht die 1,6 fache Länge (16 /10) der
Nippur Elle, sondern nur die 1,59615 fache Länge (83/52).
Die Nippur Elle gehört daher mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht zum Maßsystem des
Megalithischen Yards.
Kritiker könnten nun fragen: Wozu braucht man dann überhaupt noch ein Megalithisches
Yard, wenn Steinkreise mit dem dinglichen Maßstab der Nippur Elle eingemessen
werden können?
Nach Alexander Thom und D. G. Kendall haben mittlerweilen eine ganze Reihe von
Autoren Veröffentlichungen gemacht, in denen sie Orte oder Objekte beschreiben, die
sie vermessen haben und mit der Aussage, dass sie Hinweise für das Megalithische
Yard gefunden haben. Für das Megalithische Yard wurde aber bis heute immer noch
kein Maßstab gefunden, an dem man dieses Maß praktisch abgreifen kann. Daher ist
man auch weiterhin auf möglichst viele Messergebnisse eines Ortes oder Objektes
angewiesen, um eine brauchbare statistische Auswertung machen zu können.
Und wenn bei diesen Messungen einige oder gar viele Messergebnisse nicht in das
Megalithische Yard-System passen, dann sollte so etwas auch erwähnt werden.
Trotz alledem liegt es im Bereich des Möglichen, dass neolithische Objekte auch in
der Praxis mit 3/4tel des dinglichen Maßstabs der Nippur Elle eingemessen wurden.
Aber genauso liegt es im Bereich des Möglichen, dass der dingliche Maßstab der
Nippur Elle die schon lange gesuchte steinzeitliche Elle ist. Und von ihr existiert
bekanntlich ein Originalmaßstab im archäologischen Museum in Istanbul.
Ob in der Praxis auch die Teilungen 40 digDM und 43 digDM genutzt wurden, sollte noch
überprüft werden.
Heute kennt man viele gut erhaltene, antike dingliche Maßstäbe. Sie sollten alle in
gleicher Weise, wie in dieser Hypothese beschrieben, überprüft werden. Möglicherweise
erkennt man auch dort weitere, bisher noch nicht ersichtliche Längensysteme, aber vor
allem den praktischen, einst genutzten Umrechnungsschlüssel.
Autor der Abhandlung: Werner R. Siebert Ndo, den 11. September 2011
18. Oktober 2011
13. April 2012
11. Mai 2012
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